Auftakt einer inspirierenden Reise hin zu grenzübergreifender Kreislaufwirtschaft im Alpenraum.

Datum: 19 Sep, 2023

Am 19. September erlebten wir ein inspirierendes Webinar in der virtuellen Umgebung von HyHye, das den Auftakt unserer beiden Veranstaltungen „Cradle-ALP | Konzepte und Ansätze für die Circular Economy“ bildete.

In seinen Begrüßung führte unser Kollege Dr. Tobias Schwarzmüller die Teilnehmenden in den Kontext der Veranstaltung ein, dem Interreg Alpine Space Projekt Cradle-ALP, das zur Entwicklung einer grenzübergreifende Kreislaufwirtschaft im Alpenraum beiträgt, indem zunächst Verständnis für die Thematik geschaffen, Potenziale identifiziert und darauf aufbauend Roadmaps für Pilot-Wertschöpfungsketten entwickelt werden.

Anschließend wurden unsere Teilnehmenden von Dr. Mateusz Wielopolski in die faszinierende Welt der Circular Economy eingeführt und erfuhren, welches erhebliche Wachstumspotenzial diese für Europa bereithält. Beeindruckend ist die Prognose, dass der Markt allein in den nordischen Ländern bis 2030 auf beschauliche 48 Milliarden Euro anwachsen wird [BCG 2023]. Diese Zahlen sollten als klare Motivation dienen, dass auch der Rest Europas die Potenziale dieses Ansatzes voll ausschöpft. Denn aktuell sind es vor allem neue regulatorische Vorgaben und die Anforderungen im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR), die die Kreislaufwirtschaft vorantreiben.

Um sicherzustellen, dass Unternehmen nicht alleine gelassen werden, wenn es darum geht, ihre Bemühungen in Richtung Circular Economy zu steuern, bietet die von Dr. Wielopolski mitentwickelte Zirkularitätsplattform Circulix Unterstützung bei der Erfassung von Kennzahlen im Kreislauf und beim Erstellen entsprechender Berichte. Dr. Wielopolski betonte jedoch nachdrücklich, dass die Kreislauf-Transformation das gesamte Unternehmen betrifft und nicht nur auf bestimmte Abteilungen beschränkt ist. Vom Produktdesign bis hin zum Vertrieb sollte eine einheitliche Sprache in Bezug auf Zirkularität gesprochen werden.

Anschließend präsentierte Christian Schoen ein inspirierendes Beispiel dafür, wie ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsverständnis in der Unternehmenspraxis umgesetzt werden kann. Seit über 40 Jahren bemüht sich die Grüne Erde GmbH um ökologisches Produktdesign, das weit über das übliche Nachhaltigkeitsverständnis hinausgeht.  Idealerweise sollten alle Materialien aus der Biosphäre stammen, wie es im Kontext von Cradle-to-Cradle häufig genannt wird. Also im besten Fall auch kein Plastik oder Metall, damit kein unnötiger Abfall in die Umwelt entweicht. Dass dies natürlich nicht überall möglich ist, stellen Herr Schoen und sein Team in der eigenen Produktentwicklung regelmäßig fest. In solchen Fällen suchen sie nach vertretbaren Lösungen, sei es durch die Übernahme der Verantwortung für die Rückführung von Materialien oder die Bereitstellung von Ansätzen für die Kaskadennutzung, die auch für Kundinnen und Kunden zugänglich sind.

Wir sind äußerst dankbar für die tiefgehenden Einblicke, die unsere Referenten mit uns geteilt haben, und freuen uns, dass unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer die virtuelle Plattform genutzt haben, um in einen spannenden Dialog mit den Referenten, dem Chemie-Cluster und anderen Gästen zu treten. Es zeigt, dass ein Konferenzfeeling auch bequem von zu Hause aus erlebbar ist!

Wir möchten Sie herzlich einladen, an unserer nächsten Gelegenheit zum Lernen und Netzwerken teilzunehmen, die am kommenden Dienstag, dem 26. September, ebenfalls über HyHyve stattfindet. Wir freuen uns darauf, Sie dort zu begrüßen!


Die Veranstaltung fand im Rahmen des Interreg Alpine Space Projects Cradle-ALP statt.

Das Interreg Alpine Space Projekt Cradle-ALP ist eine Kooperation von Clustern, Universitäten, Unternehmensverbänden und Institutionen aus sechs europäischen Ländern, an dem sich der Chemie-Cluster Bayern seit November 2022 beteiligt. Unsere gemeinsame Vision ist es, das Bewusstsein für Cradle-to-Cradle-Ansätze, zirkuläres Design und Circular Economy zu erhöhen und die Industrie in Richtung biobasierte Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Der Schwerpunkt hierbei liegt insbesondere auf der Kunststoff-, Verpackungs-, Chemie-, Holz-/Möbel- und Textilindustrie.

Infromieren Sie sich gerne über den nachfolgenden Link über das Projekt und unsere Partnerorganisationen. Bei Fragen zum Projekt und Anregungen freuen wir uns sehr über Ihre Kontaktaufnahme.