Der Wandel hin zu einer zirkulären Bioökonomie erfordert Zusammenarbeit, Innovation und neue Wertschöpfungsketten. Diese Themen standen im Mittelpunkt der TeBICE Konferenz zu Bioökonomie & Kreislaufwirtschaft, die im Bayerischen Wirtschaftsministerium stattfand. Führende Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politikkamen zusammen, um Ideen auszutauschen, Best Practices zu diskutieren und neue Partnerschaften zu fördern. 

Von globalen Unternehmen wie UPM und Novamont bis hin zu innovativen Startups wie Protegg, Cirwinns und Kern Tec – die Veranstaltung bot eine Plattform für den interdisziplinären Austausch über die Zukunft der Bioökonomie. Die internationale Beteiligung unterstrich die Bedeutung grenzüberschreitender Kooperationen, um nachhaltige Lösungen voranzutreiben. 

Zentrale Erkenntnisse aus unserem Team vom Chemie Cluster Bayern

Reststoffe als Basis für neue Geschäftsmodelle 
Besonders spannend war die Nutzung bisher wenig genutzter Restströme aus Land- und Forstwirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Beispiele dafür sind: 

  • Durchforstungsholz, das in der Bioraffinerie von UPM zu Grundchemikalien verarbeitet wird, 
  • Kalk aus Eierschalen, den Protegg für Wandfarben nutzt, 
  • Samen und Schalen von Aprikosenkernen, die zu Lebensmitteln und Kosmetika verarbeitet werden. 

Diese Beispiele zeigen das enorme Potenzial der zirkulären Bioökonomie, um Wertschöpfung nachhaltig zu gestalten und Abfälle zu minimieren. 

Kooperation als Innovationstreiber 
Die Konferenz verdeutlichte, wie wichtig branchenübergreifende Zusammenarbeit ist – von Startups und KMUs bis hin zu Großunternehmen und Forschungseinrichtungen. Die interaktiven Formate wie World Cafés führten zu neuen Ideen, wertvollen Kontakten und vielversprechenden Kooperationen. 

Stärkung von Netzwerken & Partnerschaften 
Die erfolgreiche Verbindung des bayerischen Bioökonomie-Ökosystems mit internationalen Akteuren machte deutlich, dass starke Netzwerke der Schlüssel zur Transformation sind. Etablierte Branchenführer und aufstrebende Innovatoren trugen gleichermaßen zu einem inspirierenden Austausch bei. 

Ausblick 

Die Konferenz hat gezeigt: Die Transformation zur zirkulären Bioökonomie gelingt nur gemeinsam. Der Chemie Cluster Bayern setzt sich weiterhin für die Förderung von Kooperationen und die Entwicklung innovativer Lösungen in diesem Bereich ein. 

Wir danken allen Partnern herzlich für ihre wertvollen Beiträge und freuen uns darauf, gemeinsam an einer nachhaltigeren Zukunft zu arbeiten! 

Für weitere Einblicke in unsere Bioökonomie-Initiativen, abonnieren Sie unseren Newsletter oder folgen Sie uns auf LinkedIn.

The TeBiCE Forum explores the role of territorial biorefineries in advancing the circular bioeconomy. The agenda features keynotes from industry leaders like UPM Biochemicals and Novamont, alongside panel discussions and networking sessions—offering insights into sustainable value chains, bio-based innovations, and future collaboration opportunities.

📥 Download the Full Event Agenda to explore session details, speaker highlights, and networking opportunities, helping you make the most of your TeBiCE Forum experience.

TeBiCE Forum: Advancing the Circular Bioeconomy
📅 February 4, 2025
📍 Bavarian Ministry of Economic Affairs, Energy, and Technology, Munich

Registration is now open for the TeBiCE Forum, a dynamic, full-day conference dedicated to exploring the transformative potential of the bioeconomy in Central Europe and beyond.


📅 February 4th, 2025 | 9:00 – 18:00

🚩 Munich | Bavarian Ministry of Economic Affairs, Regional Development & Energy (StMWi)

Participation is free of charge


Taking place in the Bavarian Ministry of Economic Affairs, Regional Development and Energy (StMWi), this event will bring together industry leaders, researchers, policymakers, and innovators to foster sustainable value chains, spark collaboration, and drive innovation for a greener future.

The TeBiCE Forum offers participants an engaging platform to:

  • Learn from Inspiring Success Stories & Case Studies 💡
    Discover practical solutions and best practices showcasing biobased value chains and new approaches for circular bioeconomy.
  • Participate in Interactive Discussions 🌍
    Join World Café sessions hosted by regional stakeholders, exchanging ideas and insights on key bioeconomy topics.
  • Networking Opportunities 🤝
    Meet European leaders, researchers, and policymakers shaping the future of sustainable value chains.
  • Explore Innovation & Transformation 🚀
    Dive into strategies and solutions developed within the TeBiCE project, highlighting actionable applications and regional insights.

The TeBiCE Forum will bring together representatives from industry, academia, and politics, alongside startups and project partners of the TeBiCE Consortium, creating a diverse and collaborative environment to shape the future of the bioeconomy.

Save the Date! Don’t miss this opportunity to engage, collaborate, and advance circular bioeconomy initiatives. A detailed agenda and speaker lineup will be announced soon.


Interview mit Matthias Schwarz, CEO von Rottal Hanf

Rottal Hanf ist ein Unternehmen mit Sitz in Bayern, das die Hanfpflanze von den nährstoffreichen Samen über die Fasern bis hin zu den Schäben und bei der Produktion anfallendem Staub vollständig verwerten will. Ziel ist die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten nach den Prinzipien der Bioökonomie. Matthias Schwarz, Geschäftsführer von Rottal Hanf, gab uns einige Einblicke in das Potenzial von Hanf für die Kreislaufwirtschaft, das über den Einsatz im Lebensmittelbereich hinausgeht.  


In TeBiCE wollen wir einen Markt für Biomasse und Reststoffe entwickeln. Ziel ist es, neue Wertschöpfungsketten zu finden und bestehende weiter zu verbessern, die auf ehemaligen Abfällen basieren. So soll die Wertschöpfung und Ressourceneffizienz erhöht werden. In dem Projekt arbeitet ein Konsortium von acht Partnern aus Regionen aus sechs Ländern zusammen, um neue Prozesse der Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Das Vorhaben wird mit einem digitalen Tool von VCG.AI unterstützt

 

Von Juni bis Juli diesen Jahres fanden im Rahmen des TeBiCE-Projekts Workshops mit allen Projektpartnern statt. Ziel der Workshops war es, die regionalen Wertschöpfungsketten hinsichtlich ihrer ökologischen und ökonomischen Potenziale sowie ihres Marktpotentials zu priorisieren. Gemeinsam mit dem Value Chain Generator (VCG) und den verschiedenen Projektpartnern wurden die vorhandenen Daten und Analysen vertieft und konkrete Handlungsmöglichkeiten für die nachhaltige Nutzung von Biomasse und Reststoffen erarbeitet. 

Fokus auf ökologische und ökonomische Prioritäten 

Während der Workshops wurden die regionalen Wertschöpfungsketten unter verschiedenen Aspekten betrachtet. Besonders wichtig war die Bewertung der ökologischen Auswirkungen sowie des ökonomischen Potentials der jeweiligen Ansätze. Die Möglichkeiten der Ressourcenschonung und -nutzung wurde ermittelt, um sicherzustellen, dass die entwickelten Wertschöpfungsketten nicht nur wirtschaftlich tragfähig, sondern auch umweltfreundlich und nachhaltig sind. Um zeitnah mit regionalen Unternehmen die entwickelten Konzepte zu testen, waren die lokale Vernetzung und das Wissen über regionale Gegebenheiten ein zentraler Aspekt, um die richtigen Prioritäten zu setzen. 

Welche Innovationen haben das Potenzial, auf dem Markt gut angenommen zu werden? Welche Wertschöpfungsketten bieten langfristige Chancen für die Unternehmen und die Region? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionen, um die nachhaltige Nutzung von Biomasse und Reststoffen nicht nur lokal, sondern auch global konkurrenzfähig zu gestalten. 

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg 

Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Workshops fließen nun in die nächsten Schritte des Projekts ein und bilden die Grundlage für die Erarbeitung der Wertschöpfungsketten im gesamten Projektgebiet. 

Wenn Sie an der effizienten und wertbringenden Nutzung von Reststoffen interessiert sind, kommen Sie gerne auf uns zu: reising@chemiecluster-bayern.de  

Am 05. Juli 2024 war TeBiCE zu Gast bei Bayern Innovativ, beim Webinar am Freitag. Das Thema war “Nachhaltiges Wirtschaften durch neue Wertschöpfungsketten und die Nutzung von Reststoffen”.  

Bei dem Webinar haben wir gemeinsam die Möglichkeiten für Unternehmen in TeBiCE vorgestellt wie Reststoffe und Nebenprodukte eine wertvolle Ressource für neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten sein können (Vom Abfall zum Rohstoff – Entwicklung eines Markts für Reststoffe, Sabine Reising, Chemie-Cluster Bayern). Fadli Fadli (Unlock the circular economy potential of waste with big data, VCG) erklärte, wie digitale Tools und Big Data helfen können, das Potenzial von Reststoffen zu entfalten. Durch die gezielte Nutzung von Daten können Unternehmen bessere Entscheidungen treffen und so die Effizienz ihrer Wertschöpfungsketten erheblich steigern. Dies zeigte er anhand der im Projekt erarbeiteten Wertschöpfungsketten in Bayern. Mit Rottal Hanf ging es anschließend in die Praxis: Matthias Schwarz (Multitalent Hanf – Schnellnachwachsender Rohstoff mit Kreislauffähigkeit und hohem Nährstoffgehalt) gab uns spannende Einblicke zur vollständigen Nutzung der Hanfpflanze. Ein Rohstoff, der sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet und sowohl als Nahrungsmittel und auch als nachhaltiger Werkstoff zum Einsatz kommt. Ein spannendes Material für die Bioökonomie.  

Erkenntnisse aus dem Webinar: Vernetzung und Digitalisierung als Schlüsselfaktoren 

Ein zentrales Ergebnis des Webinars war die Bedeutung der Vernetzung verschiedener Akteure. Für die erfolgreiche Umsetzung neuer Wertschöpfungsketten und die effiziente Nutzung von Reststoffen müssen Unternehmen, Technologieanbieter, Forschungseinrichtungen und Reststofflieferanten eng zusammenarbeiten. Der Austausch und die Kooperation sind entscheidend, um den gesamten Prozess zu optimieren und erfolgreich neue Märkte zu schaffen. 

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Rolle der Digitalisierung. Der Einsatz digitaler Tools, insbesondere Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI), hat das Potential die Transformation zu beschleunigen und letztlich den Ressourceneinsatz zu maximieren und die Effizienz in der Wertschöpfung zu steigern. Diese Technologien ermöglichen eine genauere Analyse und Priorisierung von Reststoffen und helfen, die besten Lösungen für die Integration in Kreislaufsysteme zu finden. 

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, kommen Sie gerne auf uns zu! Gemeinsam analysieren wir das Potential von Reststoffen und Nebenströmen in Ihrem Unternehmen und finden die passenden Partner.  

Kontakt: reising@chemiecluster-bayern.de  

In TeBiCE wollen wir einen Markt für Biomasse und Reststoffe entwickeln. Ziel ist es, neue Wertschöpfungsketten zu finden und bestehende weiter zu verbessern, die auf ehemaligen Abfällen basieren. So soll die Wertschöpfung und Ressourceneffizienz erhöht werden. In dem Projekt arbeitet ein Konsortium von acht Partnern aus Regionen aus sechs Ländern zusammen, um neue Prozesse der Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Das Vorhaben wird mit einem digitalen Tool von VCG.AI unterstützt

Rottal Hanf ist ein Unternehmen mit Sitz in Bayern, das die Hanfpflanze von den nährstoffreichen Samen über die Fasern bis hin zu den Schäben und bei der Produktion anfallendem Staub vollständig verwerten will. Ziel ist die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten nach den Prinzipien der Bioökonomie. Matthias Schwarz, Geschäftsführer von Rottal Hanf, gab uns einige Einblicke in das Potenzial von Hanf für die Kreislaufwirtschaft, das über den Einsatz im Lebensmittelbereich hinausgeht.  


Was macht Hanf so besonders für seine Nutzung in der Bioökonomie, welche Eigenschaften machen ihn besonders interessant in Hinblick z.B. auf Biodiversität und CO2-Speicherung?  

Die Besonderheit von Hanf ist für uns vor allem die Vielseitigkeit der Anwendungen vom Lebensmittel, über die Nutzung von Schäben und Fasern im Bau oder als Textil. Er wird sowohl in technisch eher simplen Produkten verarbeitet, als auch in High-Performance Produkten. Die einzelnen Bestandteile, bieten ein enormes Potential für die regionale Wertschöpfung und die Nutzung in nachhaltigen Materialkreisläufen. Das sorgt für kurze Transportwege, Unabhängigkeit und Resilienz in der Rohstoffbeschaffung. 

Die Verarbeitung hat eine lange Tradition und wir kennen etablierte Verarbeitungstechniken sowie moderne Technologien zur Gewinnung der einzelnen Bestandteile. Neue Entwicklungen sind kaum nötig und wir können auf bestehendes Wissen zurückgreifen. 

Das schnelle Wachstum und die hohen Biomasse-Erträge machen die Pflanze bei langfristiger stofflicher Nutzung zu einem effektiven CO2-Speicher. Außerdem trägt Hanfanbau dazu bei den Boden zu rekultivieren und Nährstoffe zu binden. Das steigert den Ertrag von Folgefrüchten um bis zu 20 %. 

Wir denken, dass sich der Nutzhanf durch die aktuelle Aufmerksamkeit auf die Bioökonomie, als Kulturpflanze neu erfinden wird. Da sich die preisgünstige Erdöl-basierte Industrie in absehbarer Zeit drastisch verändern wird, können neue Technologien etabliert werden. Das ist ein Hebel für die wirtschaftliche Verarbeitung von Nutzhanf. 

Gemeinsam mit unseren Partnern gestalten wir die Infrastruktur so, dass die neu entwickelten Produkte Teil eines Materialkreislaufs werden, sodass am Ende das Ziel erreicht wird, einmal geerntetes Hanf-Material möglichst lange zu nutzen.  

Können Sie uns ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung eines zirkulären Konzepts im Zusammenhang mit Hanf geben? Wo stehen Sie aktuell noch vor Herausforderungen? 

In Kooperation mit Steva Hemp haben wir ein End of Life Konzept für Bettwäsche aus 100 % Hanf erarbeitet. Die Fasern werden in Bauplatten stofflich weiter genutzt. So wird vor der biologischen oder energetischen Verwertung eine weitere Stufe etabliert, in der das im Hanf gebundene CO2 gespeichert bleibt.  

Aktuell sind wir bei der Skalierung sowie Validierungsschritten und deren Investitionskosten gefordert. Bei allen drei Bereichen setzen wir auf Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern unterschiedlicher Branchen, um die beste Lösung zu finden. Die Sensibilisierung und Aufklärung unserer Partner sehen wir hier als eine zentrale Tätigkeit.  

Die Anwendungen von Hanf reichen vom Nahrungsmittel bis zum Komposit-Werkstoff im Bau oder in High-Performance Produkten. Wie wichtig ist für Sie die Kooperation mit Partnern an verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette

Die Kooperation ist für uns enorm wichtig. Jede Region hat ihre Stärken und Schwächen. Da Nutzhanf relativ wenige Ansprüche an den Boden stellt, auf dem er wächst, kann er in vielen Regionen angebaut werden.  

Entscheidend ist die Definition des Einsatzzweckes und die Nutzung nach der Ernte. Hier kommen die lokalen Partner, vom Bauern bis zu Lieferanten von Reststoffen aus anderen Branchen, ins Spiel. Wer braucht was und wie? Wie genau sieht das Ziel aus?  

Ein Beispiel aus unserer Region: Ein Ziegelhersteller stellt uns Reststoffe aus der Produktion zur Verfügung, die wir mit Hanf zu höherwertigen Produkten verarbeiten können. 

Wie beeinflusst das Streben nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell Ihre Unternehmensziele? Steht Nachhaltigkeit im Gegensatz zur Ökonomie oder bringt es sogar wirtschaftliche Vorteile mit sich? 

Wir sehen den wirtschaftlichen Vorteil, wenn das nachhaltige Geschäftsmodell auf lokaler Ebene funktioniert. Es muss für alle Beteiligten einen Vorteil haben. Angefangen vom Landwirt, über den weiterverarbeitenden Betrieb bis zum Endkunden, der seinen Enkeln dann sagen kann, hier habe ich z. B. ein Haus gebaut, wenn es euch nicht gefällt, baut es ab, ackert es ein und baut neuen Hanf darauf an. Das muss möglich sein, das muss der Fokus sein!  

Nein. Wir sehen neue Möglichkeiten Vorteile auszuarbeiten. Zum Beispiel, die Kooperation in der Kommunikation – für Unternehmen soll klar dargestellt werden, dass Entscheidungen, diese schnell nachwachsende Ressource in Ihr Produktportfolio zu integrieren einen Vorsprung für alle Beteiligten erzeugt. Eine bessere wirtschaftliche Tragfähigkeit wird dadurch gestattet und somit auch eine neue ökologischere Tragweite, vom Endverbraucher, mit bewusster Kaufentscheidung bis hin zu weiterverarbeitenden Betrieben, die mit den Erzeugnissen arbeiten.   

Was möchten Sie uns noch mit auf den Weg geben? 

Die Arbeit mit Nutzhanf ist für uns eine große Bereicherung und wir sind dankbar, dass wir ein Thema behandeln, dass von einer besseren Zukunft spricht. Es gibt uns die Möglichkeit auf ein Ziel hin zu arbeiten, ein Ziel dem wir unsere ganze Aufmerksamkeit widmen können. Nutzhanf ist für uns ein Hebel der Veränderung bringen kann. Und je mehr mitmachen, umso besser.  


Matthias Schwarz ist Geschäftsführer und Gründer der Rottal Hanf GmbH. Seit 2017 beschäftigt er sich mit der Nutzung von Hanf und deren Integration in die landwirtschaftliche Fruchtfolge. Er ist gelernter Kfz-Mechatroniker mit anschließender Weiterbildung zum Techniker für Fahrzeugtechnik & Elektromobilität, konnte 7 Jahre Entwicklungserfahrung in der Automobilindustrie sammeln und sich im Qualitätsmanagement fortbilden.

Das Projekt TeBiCE setzt sich für eine nachhaltigere Nutzung bislang ungenutzter Biomasse und Reststoffe ein. Ziel des Projekts ist es, neue Wertschöpfungsketten aufzubauen und bestehende Ansätze zu optimieren. Dazu wurde das Biomassepotenzial in den Projektregionen umfassend analysiert und bewertet. Diese Analysen berücksichtigen Faktoren wie Saisonalität, regionale Besonderheiten sowie ökologische, ökonomische und technologische Rahmenbedingungen.  

Ein bedeutender Schritt des TeBiCE-Projekts ist die Beauftragung eines Start-ups vcg.ai, das die Aufgabe hat, die durch das Projekt erarbeiteten Wertschöpfungsketten zu analysieren und Daten-basiert zu priorisieren sowie aus den zur Verfügung gestellten regionalen Biomasse Daten Wertschöpfungsketten vorzuschlagen. Die von den Projektpartnern in den Projektregionen erhobenen Daten werden in das Tool integriert, das sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data stützt. Dieses Tool soll datengetriebene Entscheidungen ermöglichen und ökonomische sowie ökologische Daten über den gesamten Projektraum bereitstellen, um eine zielgerichtete Priorisierung von Wertschöpfungsketten zu fördern. Durch die Zusammenarbeit mit dem “Value Chain Generator” (VCG) und anderen Projektpartnern wird das Wissen um regionale Netzwerke, lokale Technologien und infrastrukturelle Gegebenheiten kombiniert. 

Besonders im Bereich der Bioökonomie ist es eine Herausforderung, Lösungen zu entwickeln, da die Akteure einer Wertschöpfungskette oft lokal verteilt sind, Biomasse qualitativen und saisonalen Schwankungen unterliegt und Unternehmen vor regulatorische Hürden stellt. Die Zusammenarbeit im TeBiCE-Projekt bietet hierfür eine wertvolle Grundlage, da sie das Potenzial hat zukünftige Strategien zur Optimierung der Bioökonomie zu testen und aufzuzeigen. Ziel ist es, eine langfristig effiziente Nutzung von Biomasse und Reststoffen zu fördern und so zu einer ressourcenschonenden Zukunft beizutragen. 

Das TeBiCE-Projekt sucht gezielt Unternehmen, die in der Produktion Biomasse oder Reststoffe generieren, sowie solche, die diese Materialien verarbeiten und weiterverwerten. Wenn Sie daran interessiert sind, Teil einer nachhaltigen Wertschöpfungskette zu werden und Ihr Unternehmen aktiv an innovativen Lösungen zur besseren Nutzung von Biomasse zu beteiligen, freuen wir uns, von Ihnen zu hören. Gemeinsam bewerten wir den aktuellen Stand ausgewählter Prozesse und suchen neue Lösungen.  

Ihre Teilnahme ermöglicht es, praxisnahe Daten und wertvolle Einblicke zu gewinnen, die dazu beitragen, ökonomische und ökologische Potenziale in Ihrer Region optimal auszuschöpfen. Nutzen Sie die Gelegenheit, gemeinsam mit uns an einer zukunftsorientierten Bioökonomie zu arbeiten und Ihr Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Ressourcennutzung weiterzuentwickeln. 

Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen und um Teil des TeBiCE-Projekts zu werden: reising@chemiecluster-bayern.de 

Auftraggeber:  

Chemie-Cluster Bayern GmbH
Schwanthalerstraße 100
80336 München    

Art und Umfang der Leistung:  

IT-Dienstleistung: Bereitstellung einer funktionalen Software zur Verknüpfung, Analyse, Bewertung und Priorisierung biobasierter Wertschöpfungsketten, Integration Projekt-interner Daten zu Unternehmen und Technologien in das Tool 

Weitere Leistungen: Zugang zum Tool während der Projektlaufzeit, Projektinterne Workshops zum Onboarding/Schulung, Analyse der Wertschöpfungsketten in allen Projektregionen und Feedback, öffentliche Bereitstellung der Daten, Nutzer-Support 

Beauftragtes Unternehmen:  

VCG.AI GmbH
Seyfferstraße 34
70197 Stuttgart   

Vergabeverfahren: 
Verhandlungsvergabe 

 

Vom 11. bis 12. Oktober nahm unsere Kollegin Sabine Reising als Vertreterin des Chemie-Cluster Bayerns am Kick-off des Interreg Central Europe Projekts TeBiCE teil.

TeBiCE, kurz für “Territorial Biorefineries for Circular Economy“, ist ein Projekt des Interreg Central Europe Programms, das Partner aus ganz Mitteleuropa zusammenbringt, darunter Italien, Österreich, Deutschland, Polen, die Slowakei und Slowenien. Unser Projekt zielt darauf ab, die Art und Weise zu revolutionieren, wie wir Biomasse aus der Landwirtschaft nutzen, und sie durch Bioraffinerien in wertvolle, umweltfreundliche Produkte zu verwandeln.

Beim Kick-off-Meeting in Torún, Polen, haben wir den Grundstein für unsere Zusammenarbeit gelegt, unsere Arbeitspakete besprochen und uns mit regionalen Interessenvertretern wie Universitäten, landwirtschaftlichen Beratungszentren, Regierungsstellen und anderen getroffen. Jeder Partner stellte seine Aktivitäten und Pläne vor und unterstrich damit unser gemeinsames Engagement für den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten für Produkte auf Biomassebasis.

Das TeBiCE-Projekt spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft, der Harmonisierung der Vorschriften in Mitteleuropa und der Schaffung eines Marktes für diese innovativen Produkte. Unser Ziel ist es, die technologische Reife zu fördern, Vorschriften zu standardisieren und das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen, während wir gleichzeitig die Fähigkeit des öffentlichen und privaten Sektors stärken, Lösungen für die Kreislaufwirtschaft effektiv umzusetzen.

Sind Sie neugierig, mehr über diese spannende Reise zu erfahren? Gestalten Sie mit uns die Zukunft der nachhaltigen Chemie, und lassen Sie uns gemeinsam an einer grüneren, wohlhabenderen Zukunft arbeiten!

Biomasse nicht als Abfall, sondern als wertvoller Rohstoff. Mit dieser Strategie soll im Projekt TeBiCE gezeigt werden, dass die Umsetzung der Bioökonomie neben mehr Nachhaltigkeit sowohl wirtschaftliche als auch soziale Vorteile bringt.

Die sechs Projektregionen (Italien, Österreich, Deutschland, Slowenien, Slowakei und Polen) verfügen über ein enormes Potential an bislang ungenutzter Biomasse. Dieses soll durch die Zusammenarbeit von acht Projektpartnern durch die Etablierung von Bio- und Kreislaufwirtschaft in Zentraleuropa gemeinsam erschlossen werden.  


In diesem Projekt wollen wir Barrieren beseitigen, die der Entwicklung eines nachhaltigen Markts für hochwertige Bioprodukte im Weg stehen, um Reststoffe in Zukunft besser nutzen zu können. Der Fokus liegt dabei auf ungenutzten Nebenprodukten und Abfallprodukten aus der Primärproduktion, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie.

Oft ist bei nachhaltigen Alternativen im Vergleich zu etablierten Produkten die fehlende Wirtschaftlichkeit ein Hindernis. Oder aber es ist einfach nicht bekannt, dass der Abfall eines Produzenten als Rohstoff für einen anderen Produktionsprozess genutzt werden kann.

Hier setzt TeBiCE an: Wir wollen in den Projektregionen die passenden Partner zusammenbringen, so dass aus bisher als Reststoff wahrgenommenen Ressourcen hochwertige neue Produkte entstehen und neue Wertschöpfungsketten aufgebaut werden können. Außerdem soll mit neuen Technologien die Bioökonomie noch effizienter werden.

Um die Zusammenarbeit wirkungsvoll zu gestalten, sollen bürokratische Hürden abgebaut und international einheitliche Qualitätsstandards für Materialien geschaffen werden. So profitieren die beteiligten Regionen nicht nur von einer ressourcenschonenderen Wirtschaftsweise, sondern auch von einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit in unternehmerischer und sozialer Hinsicht.  

➡️ Weitere Informationen: https://www.interreg-central.eu/projects/tebice/

➡️ Weitere Informationen zum TeBiCE Forum 2025: https://chemiecluster-bayern.de/events/tebice-forum-advancing-circular-bioeconomy/


Project details 

Name: TeBiCE – Territorial biorefineries for circular economy 

Funding programme: Interreg Central Europe 

Lead Partner: Venetian Agency for Innovation in the Primary Sector – Veneto Agricoltura (IT) 

Partner:
Venetian Agency for Innovation in the Primary Sector – Veneto Agricoltura (IT)
National Institute of Chemistry (SI)
Fraunhofer Italia Research scarl – Innovation Engineering Center (IT)
Chemie-Cluster Bayern GmbH (DE)
University of Warmia and Mazury in Olsztyn (PL)
Kujawsko-Pomorskie Voivodeship (PL)
Slovak Chamber of Commerce and Industry (SK)
Carinthia UAS – non-profit limited liability company (AT) 

Duration: 04/2023- 03/2026 

Budget: 2.052.855 € (1.642.284 € co-financed by the ERDF)