Kohlenstoff ist das Rückgrat der organischen Chemie und spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung einer Vielzahl von Chemikalien und Materialien, die in unserem täglichen Leben unverzichtbar sind. Diese Substanzen reichen von Kunststoffen und Pharmazeutika bis hin zu Lösungsmitteln und Düngemitteln. Die traditionelle Quelle für den in der Chemieindustrie benötigten Kohlenstoff ist fossilen Ursprungs, wie Erdöl, Erdgas und Kohle, welche jedoch eine begrenzte Ressource darstellen und bei ihrer Verbrennung CO2 freisetzen.
Erneuerbarer Kohlenstoff bietet eine umweltfreundliche Alternative, die den zusätzlichen Eintrag von fossilem Kohlenstoff in die Atmosphäre verhindert. Dieser Schritt ist nicht nur eine Antwort auf drängenden Umweltprobleme, sondern bietet auch die Möglichkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Der Chemie-Cluster wird Partner der Renewable Carbon Initiative (RCI)
Um die bayerische Chemieindustrie bei der Anstrengung die Abhängigkeit von fossilem Kohlenstoff zu unterstützen sowie Innovationskraft und nachhaltiges Wachstum in Bayern zu fördern, freuen wir uns als offizieller Partner der Renewable Carbon Initiative (RCI) den Weg für eine zirkuläre Chemieindustrie zu ebnen. Ein solcher Kraftakt gelingt nur gemeinsam, daher bietet die RCI eine ideale Plattform, um miteinander und voneinander zu lernen.
Die RCI, initiiert vom nova-Institut, konzentriert sich darauf, erneuerbare Kohlenstoffquellen – wie Biomasse, CO2 und Recyclingmaterialien – in den Mittelpunkt der organischen Chemie zu rücken. Diese Zusammenarbeit eröffnet neue Perspektiven für umweltfreundliche Technologien und Produkte, unterstützt die Defossilisierung der Industrie und trägt wesentlich zur Reduzierung von Treibhaus-gasemissionen bei. Gleichzeitig werden durch die Nutzung erneuerbarer Kohlenstoffkreisläufe neue Chancen für Wachstum und Innovation am Chemiestandort Deutschland und Bayern geschaffen, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird.
Chancen für den Chemiestandort Deutschland und Bayern
Deutschland, insbesondere Bayern, steht vor der Herausforderung aber auch Gelegenheit, sich als führender Standort für die Nutzung erneuerbarer Kohlenstoffquellen zu positionieren. Die Umstellung auf erneuerbare Kohlenstoffquellen kann nicht nur die Umweltauswirkungen der chemischen Industrie verringern, sondern auch neue Wachstumschancen schaffen, indem sie Innovationen vorantreibt und neue Märkte erschließt. Die Forschung und Entwicklung in Bereichen wie der CO2-Nutzung (Carbon Capture and Utilization, CCU), der Biomassenutzung und dem chemischen Recycling können maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Chemiestandorts Bayern beitragen.
Durch die Unterstützung von Projekten und Initiativen, die den Übergang zu erneuerbaren Kohlenstoff-quellen vorantreiben, können wir unsere Position als ein Zentrum der Innovation und Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie festigen. Dies beinhaltet die Förderung von Technologien, die erneuerbaren Kohlenstoff effizient nutzen, die Entwicklung von Richtlinien, die nachhaltige Praktiken unterstützen, und die Investition in Bildung und Ausbildung, um Fachkräfte in diesem sich entwickelnden Feld zu schulen.
Der Übergang zu erneuerbaren Kohlenstoffquellen in der chemischen Industrie ist eine komplexe Herausforderung, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik erfordert. Aus diesem Grund freuen wir uns, diesen Pfad mitgestalten zu dürfen.
Pack ma’s a!