Mit einer Pre-Seed-Finanzierung von 1,7 Millionen Euro startet das Münchner KI-Startup ExoMatter in die nächste Wachstumsphase. Wir gratulieren Barbara Bachus und Josua Vieten, die gemeinsam ExoMatter gegründet haben zum erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde.
Aus gegebenem Anlass begrüßen wir ExoMatter Co-Founderin Barbara Bachus auf unserem Hot Seat, um über ihre Plattform für digitale Materialentwicklung zu sprechen.
Im Rahmen unseres nächsten Spotlights am 19.11. besteht darüber hinaus die Gelegenheit, die Technologie von ExoMatter im Webinar live zu erleben. Dort stehen Ihnen Josua Vieten Rede und Caicedo-Dávila, dem Leiter des Delivery Teams, Antwort.
Viele Unternehmen in der chemischen Industrie stehen vor der Herausforderung, ihre Materialentwicklung nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Wie genau unterstützt sie die ExoMatter-Plattform dabei?
Die ExoMatter Plattform bietet Chemikern, Physikern und Materialwissenschaftlern Zugriff auf Millionen von Materialien. Unser Team reichert diese Materialien mit Hilfe von Machine Learning in 5 Bereichen an: chemische, physikalische und technische Eigenschaften sowie Kosten und Nachhaltigkeit. Die Eigenschaften können dann als Suchkriterien genutzt oder gezielt für das jeweilige Projekt berechnet werden, um eine Liste der am besten geeigneten Materialien für jede Anwendung zu ermitteln.
Die erste Phase der Materialsuche kann somit digitalisiert werden und nachfolgende Laborexperimente können sich auf die vielversprechendsten Materialkandidaten konzentrieren ohne unnötige Schleifen zu ziehen. Das bedeutet eine enorme Reduktion der Entwicklungszeit, sowie auch der damit verbundenen Ressourcen. Nachweilich können die Entwicklungskosten bis zu 90% gesenkt werden.
Der Nachhaltigkeitsaspekt – insbesondere die Abfrage der CO₂-Bilanz eines Materials – spielt in der Zusammenarbeit für unsere Kunden häufig eine zentrale Rolle. ExoMatter unterstützt sie dabei, neue, innovative Materialien schneller und kosteneffizienter auf den Markt zu bringen.
Die Entwicklung neuer Materialien dauert traditionell oft Jahre und bindet viele Ressourcen. Könnt ihr uns an einem konkreten Beispiel erläutern, wie sich der Entwicklungsprozess mit ExoMatter beschleunigt?
Das ist genau der Punkt: Die Materialentwicklung kann gerne bis drei, vier oder gar fünf Jahre in Anspruch nehmen. Weder mittelständische Unternehmen noch DAX-Konzerne haben heute diese Zeit. Häufig werden wir angesprochen, wenn ein dringender Bedarf besteht, zum Beispiel wenn neue EU-Vorschriften in Kraft treten und umgesetzt werden müssen oder bei Lieferengpässen – wie während der Pandemie oder aufgrund geopolitischer Veränderungen und des Klimawandels. Hier ist schnelles Handeln gefragt, und die Materialforschung mit ExoMatter ermöglicht dank des Zugriffs auf Millionen von Materialien innerhalb von Sekunden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Nehmen wir als konkretes Beispiel die Herstellung von Gefriertruhen. Geräte, die vor 5 Jahren das Energieeffizienzlabel A+++ erzielt hatten, werden nun in einer neuen Einteilung auf B, C oder gar D eingestuft. Sinn der neuen Messlatte ist es, Hersteller zu animieren, effizientere Geräte zu entwickeln, um so wieder die gewohnte Alpha-Position erreichen zu können. Innovative Materialien sind der entscheidende Schritt auf diesem Weg, ebenso eine kurze Entwicklungszeit. Hier kann ExoMatter Herstellern schnell und problemlos einen gewaltigen Vorteil verschaffen.
Viele Mittelständler scheuen noch den Einstieg in KI-gestützte Prozesse. Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um die Plattform nutzen zu können, und wie gestaltet sich die Integration in bestehende Entwicklungsprozesse?
Das ist das Schöne an ExoMatter. Unsere Kunden profitieren von den Materialeigenschaften, die unsere Algorithmen bereits im Voraus berechnet haben. Sie können auf der Plattform aber auch nach eigenen Zielvorgaben detaillierte Materialeigenschaften in Sekundenschnelle berechnen lassen – und das ganz ohne eigene KI-Experten einstellen oder ausbilden zu müssen.
Die Plattform ist benutzerfreundlich, und Forscher können mühelos eine Vielzahl von Kriterien parallel abfragen. So lassen sich iterative Suchprozesse vermeiden, bei denen man möglicherweise erst nach mehreren Durchläufen entdeckt, dass eine Eigenschaft wie beispielsweise Beschaffungskosten ein K.O.-Kriterium darstellt.
ExoMatter ist im SaaS-Modell verfügbar. Das bedeutet, dass bereits ein einfacher Internetbrowser ausreicht, um auf die Plattform zuzugreifen. Durch das Jahresabo wird zudem sichergestellt, dass man stets von aktualisierten Daten profitiert, während das ExoMatter-Team kontinuierlich neue Datenquellen integriert und weitere Eigenschaften im Hintergrund berechnet.
Gibt es noch etwas, was ihr unseren LeserInnen mit auf den Weg geben wollt?
Materials Informatics ist ein stark wachsender Bereich, und wir gehen davon aus, dass Plattformen wie unsere in wenigen Jahren als Standardtool in den meisten produzierenden Unternehmen in Deutschland eingesetzt werden. Early Adopters haben bereits jetzt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, ohne ein signifikantes Risiko eingehen zu müssen.
Bislang nimmt ExoMatter europaweit eine Vorreiterrolle ein, und wir freuen uns, durch das Investment unsere Plattform weiter mit zusätzlichen Materialien und abrufbaren Eigenschaften anreichern zu können.
Vielen Herzlichen Dank! Wir freuen uns schon auf das kommende Spotlight, wo wir eure Plattform live erleben zu dürfen!
Erfahren Sie, wie digitale Material-entwicklung Aufwand und Kosten reduzieren und die Produktentwicklung beschleunigen kann. Und erleben Sie live, wie die Plattform von ExoMatter Sie dabei unterstützen kann.
📅 19.11.2024
⏱️ 11:00 – 12:00 Uhr
🚩 Online (MS Teams)