Frau Hambsch, das Thema Environment, Health and Safety (EHS)- Management gewinnt im Beratungsportfolio der ENIGA GmbH immer mehr an Bedeutung. Worauf lässt sich das zurückführen?
Unseren Kunden ist bewusst, dass EHS-Management eine entscheidende Rolle im Hinblick auf den Erfolg ihres Unternehmens, aber auch auf die Sicherheit und die Produktivität ihrer Mitarbeitenden einnimmt. Gleichzeitig ist EHS-Management eine immer komplexer werdende Angelegenheit. Besonders für Unternehmen aus der Chemiebranche, die zum Großteil unsere Kunden ausmachen, ergeben sich zahlreiche organisatorische und gesetzliche Anforderungen in den Bereichen Umweltmanagement und Arbeitssicherheit. Allein der Aufwand, alle relevanten Rechtsnormen und die sich ergebenden Pflichten zusammenzutragen, erfordert viel Zeit- und Mitarbeiterressourcen. Als kosteneffiziente Lösung bietet ENIGA ein breites Portfolio an EHS-Dienstleistungen. Die ENIGA-Gründer haben langjährige Erfahrung in der Chemieindustrie und verfügen somit über umfangreiche Kenntnisse der branchenspezifischen Prozesse und Regularien. Dadurch können wir dem Kunden maßgeschneiderte Konzepte und eine bestmögliche Umsetzung anbieten.
Spielt das Thema Corona-Krise in Ihrer Beratungstätigkeit aktuell eine Rolle?
Wichtiger Bestandteil unserer Arbeit als Berater ist der persönliche Kundenkontakt und der ist durch die Corona-Restriktionen nur noch eingeschränkt möglich. Die Kontaktbeschränkungen beeinträchtigen den Besuch von Betrieben vor Ort und die Besichtigung der betroffenen Anlagen. Auch bei internationalen Projekten ist der Kundenkontakt von herausragender Bedeutung, um ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen und erhalten zu können.
Natürlich versuchen wir durch Webkonferenzen und andere digitale Angebote für entsprechenden Ersatz zu sorgen, womit wir durchaus positive Erfahrungen gemacht haben. So haben wir beispielsweise Sicherheits- und HAZOP-Gespräche in den letzten Wochen als Webkonferenz durchgeführt und dabei sehr gute Ergebnisse erzielt.
Trotzdem werden aus Sicht der Firma ENIGA auch zukünftig digitale Kommunikationsmöglichkeiten das persönliche Gespräch nicht vollständig ablösen können. Der direkte Kontakt ist in vielen Situationen der Beratungstätigkeit unersetzlich.
Welche Entwicklungen lassen sich international in Bezug auf EHS-Management beobachten?
Auch global gesehen, vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern, wächst das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit, Energieeinsparung und Schaffung von Stoffkreisläufen. Bei unseren internationalen Kunden in den Bereichen Engineering und Industrieparkentwicklung zeichnet sich ein großes Interesse an Umwelt- und Arbeitsschutzdienstleistungen ab. Deutsche Standards genießen dabei eine sehr hohe Wertschätzung. Insbesondere steigt die Nachfrage für Managementsysteme, die nach internationalen Normen zertifiziert sind, z.B. EMAS, ISO 14001, ISO 9001 etc. Dadurch werden kontinuierliche Verbesserungen im EHS-Bereich erreicht und die hohen Ansprüche an Qualitätsstandards erfüllt. Gleichzeitig bietet es den Unternehmen die Möglichkeit, ihr Bewusstsein für die Umwelt und die Sicherheit ihrer Mitarbeiter nach außen zu tragen und die Wahrnehmung des Unternehmens zu verbessern. Dadurch wird auch eine Art Werbeeffekt erzielt und die Suche nach Investoren, Partnern und Kunden erleichtert.
Denise Hambsch hat an der RWTH Aachen Umweltingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Verfahrenstechnik studiert. Bei der ENIGA GmbH beschäftigt sie sich als Projektingenieurin am Standort Burghausen in nationalen und internationalen Projekten mit den Themen Umweltmanagement, Arbeitssicherheit und Industrieparkentwicklung. Aktuell arbeitet sie daran, das Portfolio von ENIGA im Bereich Genehmigungs- und EHS-Management um Angebote für Biogasanlagen zu erweitern, z.B. die Entwicklung von Arbeitssicherheitskonzepten und die Vorbereitung sicherheitstechnischer Prüfungen. International unterstützt sie zurzeit ein Projekt zur Optimierung eines regionalen Pipelinesystems in Texas.