Am 16. September 2021 fand das zweite virtuelle Clustertreffen des Programms „go-cluster“ statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde unser clusterübergreifendes Bioökonomieprojekt mit dem Cluster Neue Werkstoffe zum Gewinner des diesjährigen ClusterERFOLGS 2021 gekürt.
In der diesjährigen Jahreskonferenz des Programms „go-cluster“ bildeten Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz die Kernthemen der Veranstaltung. Rund 70 Teilnehmende nahmen am zweiten virtuellen Clustertreffens teil und diskutierten gemeinsam Chancen und Hindernisse für die effektives und nachhaltiges Wirtschaften. Drei ausgewählte Projekte hatten darüber hinaus die Gelegenheit sich für den ClusterERFOLG 2021 zu bewerben und ihr Projekt live zu pitchen. In der anschließenden Abstimmung konnten wir uns mit unserem Projekt zur Gestaltung von biobasierten Wertschöpfungsketten auf Basis einer datengestützten Software durchsetzen und wurden zum Gewinner des diesjährigen ClusterERFOLGS 2021 gekürt.
Ziel des Projektes:
Im clusterübergreifenden Bioökonomieprojekt arbeiten der Cluster Neue Werkstoffe und der Chemie-Cluster Bayern an der Konzeption und Realisierung von neuen nachhaltigen bis zirkulären Wertschöpfungsketten. Ziel ist es, die Nutzung von biobasierten Chemikalien und Werkstoffen zu etablieren, neue Kooperationspotenziale zur Nutzung von nachwachsenden Roh-/Reststoffen zu identifizieren und somit letztendlich den Aufbau der Bioökonomie in Bayern voranzutreiben.
Die Verknüpfung von Unternehmen zu biobasierten Wertschöpfungsketten erfolgt mit Hilfe einer datenbankgestützten Software. Der sogenannte Value-Chain-Generator (VCG) wurde im Projekt AlpLinkBioEco (INTERREG-IV-B, 05/2018-04/2021) entwickelt und von den Projektpartnern aus dem Alpenraum mit öffentlichen Informationen zu relevanten Akteuren aus Industrie & Forschung gespeist. Die in der Datenbank enthaltenen Informationen zu Eingangsstoffen, Endprodukten, Prozessen sowie Neben- und Abfallströmen ermöglichen unter Nutzung eines Algorithmus die Generierung von branchenübergreifenden Zuliefer-Abnehmer-Verknüpfungen.
Die Resonanz auf das aktuell laufende clusterübergreifende Projekt und die innovative Vernetzungsmethode mittels datenbankgestützter Software fiel durchweg positiv aus; mehrere Unternehmen beteiligten sich eigeninitiativ. Mit ihnen wurden Eingangsstoffe, Endprodukte und Prozesse besprochen und ganz konkret die Herausforderungen der Zukunft und ihre Ziele in Richtung Nachhaltigkeit diskutiert. Darauf aufbauend wurden mit Hilfe des VCGs konkrete Umsetzungsideen und Kooperationsvorschläge recherchiert und präsentiert. Der Erfolg der generierten Vernetzungsideen kann sich sehen lassen. Bis jetzt wurden bereits einige Projektinitiierungstreffen für den ersten Austausch zwischen potenziellen Partnern organisiert und durchgeführt, die im Nachgang zu neuen Geschäftsbeziehungen mit passenden Partnern führen können.
Beispielsweise konnte bereits ein Abnehmer für Holzreste aus der Produktion gefunden werden, der diese für die Pyrolyse zu Biokohle nutzen kann. Auch für die Biokohle wurde entlang der Wertschöpfungskette ein weiterer Abnehmer gefunden. Weitere Themen sind biobasierte Additive und Tracermoleküle, alternative Quellen für Fette, Öle und Lösungsmittel, nachhaltige Rohstoffe sowie die alternative Nutzung von kohlenstoffhaltigen Restströmen.
Zukünftig muss es das Ziel sein die Methodik und das digitale Werkzeug bundesweit möglichst vielen regionalen Clustern zugänglich zu machen, damit sich weitere deutsche Unternehmen auf dem international gefragten Bioökonomiemarkt positionieren können. Durch eine einjährige Förderung durch das „Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit“ kann der Chemie-Cluster nächstes Jahr die Einbindung weiterer deutscher Clustereinrichtungen gezielt angehen und somit eine Weiterführung garantieren.
Weitere Informationen
Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich gerne an unser Projektteam: Theresa Dörres (doerres@chemiecluster-bayern.de; +49 174 977 39 13)
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Cross-Cluster Projekt „Aufbau neuer Wertschöpfungsketten in der Bioökonomie in Bayern – alternative Technologien, biobasierte Chemikalien und Werkstoffe“
Eine Initiative der Cluster:
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, im Rahmen der Förderinitiative “Cross-Cluster-Bayern Bioökonomie” gefördert (Projektlaufzeit: 01.01. bis 31.12.2021).